Mittwoch, 10. Oktober 2012

Geklaut vom Willi: Fellpresse: Hilfe für die Chefin

Folgenden Eintrag habe ich von meinem Fellpresse-Kollegen bzw. ja eigentlich EX-Fellpresse-Kollegen  Willi geklaut. Meistens ist er ja eine absolute Blitzbirne, aber hier hat er mal eine richtig gute Idee gehabt, die alle Fellpresse-Fans unterstützen sollten!

Hier ist sein Eintrag:


Liebe ehemalige Fellpresse-Fans, liebe FB-Freunde, liebe Blog-Freunde, liebe überhaupt alle Freunde,

heute trete ich mit einer sehr persönlichen Bitte an euch heran.

Ihr alle habt die Fellpresse - Das Satirewurstblatt vom Hund für Hunde - noch in guter Erinnerung. Hier wurden wir täglich mit neuen Infos und Berichten versorgt, wir haben herzhaft gelacht, manchmal geweint, ab und an getobt vor Wut und Empörung. Die Fellpresse hat sich vor keinem Thema gedrückt, hat den Finger in die Wunde gesteckt, hat aufgeklärt, Missstände aufgedeckt, diskutiert und manchmal gestritten. Die Fellpresse hat sich stark gemacht für die Schwachen und für die, die keine Lobby haben. Aber sie hat auch manchmal einfach nur Nonsens verbreitet, und Spaß und ausgelassene Freude in die Welt posaunt. Und für alle Analphabeten gab's viele bunte Bildchen zu gucken.

Verantwortlich dafür war - wie alle wissen - der Dicke, Sammy, der Wald- und Wiesenreporter und einzigartige Chefredakteur der Fellpresse. Seine spitze Zunge und sein vor Satire triefendes Goldie-Maul wurde von vielen geliebt, die Anzahl seiner Groupies war spektakulär. Er war ein genialer Chefredakteur, ein beschissen fauler Boss und ein guter Freund. 

Und wie ihr auch alle wisst, steht hinter jedem mächtigen Mann, grumpf, eine starke Frau. Und das war beim Dicken nicht anders. Hinter dem stand nämlich seine Chefin, Antje. 

Antje, die voller Leidenschaft und Ideenreichtum der Fellpresse ihren unverwechelbaren Stempel aufgedrückt hat. Die uns jeden Tag mit neuen kreativen Ideen überraschte, die mit Wut im Bauch satirische Seiltänze vollbrachte. Die uns jeden frühen Morgen mit ihren Anekdoten, Wetterberichten und Badetagbildern den Alltag versüßte. Die nie aufhörte, sich zu engagieren, sich aufzuregen, an allen Fronten zu kämpfen. 
Ja, Antje, die Kämpferin.
Humor auch in schlimmen Zeiten:
Bild aus Antjes Fritz-Chronik 
in FB
Bis zum 25. März diesen Jahres, als sie, kurz vor ihrem 47. Geburtstag, plötzlich ein bösartiger Hirntumor niederstreckt und sie aus ihrem Alltag reißt. Ein grausamer Leidensweg nimmt seinen Anfang. 
Jetzt hieß es wieder kämpfen, gegen den gemeinen "Fritz", wie sie ihn nannte und für die eigene Gesundheit. Und Antje kämpfte mit aller Macht - gegen seltene Allergien, tausende Komplikationen und Gebrechen, die mit dem Krankheitsbild einhergehen, ein völlig geschwächtes Immunsystem, Lungenentzündungen, den Verlust motorischer Fähigkeiten, dem Verlust ihrer Kreativität, Schrift und Sprache - einige ihrer stärksten Eigenschaften und Fähigkeiten, für die wir sie so mochten und bewunderten.
Es folgten unzählige OPs, monatelange Krankenhausaufenthalte in sämtlichen Abteilungen, die ein Krankenhaus aufbieten kann, eine Chemotherapie, die wegen Unverträglichkeit wieder abgebrochen werden musste, der ermüdende Kampf mit der Krankenkasse und der Bürokratie, ein Kampf gegen die Verzweifelung und Angst, gegen die eigene Wut, plötzlich abhängig und schwach zu sein. Und immer wieder der Kampf gegen unerträgliche, nie enden wollende Schmerzen.

Seit dieser Woche liegt Antje nun in einem Hospitz in Leipzig, in dem sie die professionelle Pflege erhält, die sie benötigt. Die Krankenkasse hat sich nach einem langen Kampf endlich dazu bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen. 
Doch Antje kämpft nicht mehr. Seit einer Woche verweigert sie das Essen. Die Schmerzen nehmen ihr jede Kraft und jede Hoffnung. Sie gibt auf. Ihr wichtigstes Ziel war es, mit ihrer Familie noch einmal Weihnachten zu feiern. Ob sie das nun überhaupt noch schaffen will, ist fraglich, denn jeder Tag ist für sie ein Märtyrium. Und wer kann ihr das verdenken?

Obwohl die Krankenkasse die Hospitzkosten übernimmt, ist es Usus, dass die Familien der Betroffenen 10 Prozent der Kosten selber tragen. Im Fall von Antje sind dies 25 Euro pro Tag. Anna, Antjes geliebte Frau und treue Partnerin, kann diesen Beitrag von ihrer Rente nicht abknapsen. Doch wer sich diesen Beitrag nicht leisten kann, muss auch nicht zahlen, so das Hospitz. Immerhin.
Doch Antje und Anna wären nicht Antje und Anna, wenn sie damit zufrieden wären. Sie möchten das Hospitz gerne auf irgendeine Art unterstützen, denn nur ausreichende Mittel dienem auch dem Wohle der Patienten. Und so hatten sie die Idee, möglicherweise zu einer Spende für das Hospitz aufzurufen.


Mit der Veröffentlichung dieser Idee auf meinem Blog möchte ich einen kleinen Beitrag leisten, um Sammys Chefin zu unterstützen. Sie war eine solch außergewöhnlich starke Persönlichkeit, die sich stets eingesetzt hat für die Schwächeren. Nun aber ist sie selber schwach. Und so ist es an der Zeit, sich zur Abwechslung mal für sie stark zu machen. Ich habe die Hoffnung, mit einer kleinen Spende an das Hospitz wenigstens einen winzigen Beitrag dazu leisten zu können.
Aus diesem mir sehr am Herzen liegenden Grunde traue ich mich auch, an euch alle heranzutreten und euch darum zu bitten, an dem Spendenaufruf teilzunehmen. Für Antje.

Geld- oder Sachspenden sind herzlich willkommen (es müssen allerdings nicht gerade Bananen sein...) und finden ihre Bestimmung bei den Patienten. Auf der Homepage von ADVENA könnt ihr euch auch gerne informieren.


Geldspenden gehen an das Spendenkonto des Hospiz ADVENA, Birkenstr.11, 4177 Leipzig:

Sparkasse Leipzig
Kontonummer: 1100 943 010
BLZ: 860 555 92
Stichwort: Antje Delater

Sachspenden sollten vorher mit dem Hospitz besprochen werden. Ihr könnt euch dazu gerne mit dem Hospitz telefonisch unter der Nummer 0341 / 48 62 736 in Verbindung setzen oder auch das Kontaktformular verwenden:

Ich sage jetzt schon einmal herzlichen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, dies zu lesen, und ich sage danke für euer Engagement und eure Bereitschaft zu helfen!

Ich weiß, viele sind in Gedanken bei Antje, ihrer Familie und auch dem Dicken, der unter der Krankheit seiner geliebten Chefin natürlich ebenfalls sehr leidet und sie schrecklich vermisst. 
Wir wünschen ihr und allen Angehörigen alle Kraft und allen Mut, diesen schweren Weg bis zum Ende weiterzugehen!

Vielen Dank!
Euer Willi, Ex-CKO [Chief Killer Kolumnist Officer] der Fellpresse : )

P. S.: NOCH EINE WICHTIGE BITTE:
Auch, wenn ihr Antje gerne einen Besuch abstatten würdet, bittet die Familie dringend davon abzusehen. Antje ist leider nicht in der Lage, Besucher zu empfangen. Das würde sie zu sehr anstrengen. Vielen Dank euch allen für euer Verständnis! : )

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